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Bis dahin erfreuen uns in noch trockenen Klamotten am warmen, sonnen- beschienenen Goldglanz einiger weiterer Pagodenensembles ...
Ganz Myanmar bereitet sich auf das jährliche Wasserfestival vor : mit Schläuchen, Eimern, Schüsseln und Party allerorten - inklusive der Reisigbesen-Luft-Guitarren Meisterschaften !
Wir kommen später auf dieses Festival zurück..
Nein, diese bunte Truppe wartet nicht auf Geschenke - sie verteilt ! Und zwar Wasser - an und über alles und jeden, der hier passieren will !
 ... gab es nicht auch bei uns mal irgendwo irgendwann das Huhn, das goldene Eier legt ?
Und natürlich hat´s auf dem See auch einen beson-deren Tempel : mit einer angebauten Halle für eine schwimmende Pagode, die einmal jährlich in einer grossen Prozession über den See gezogen wird (können wir leider nur als Foto vom Foto zeigen) - zusammen mit diesen vier goldenen Statuen, die ursprünglich mal erkennbare Schutz-Buddhafiguren waren, bevor sie von den in riesiger Zahl hierher strömenden Gläubigen mittels aufgeklebter kleiner Goldfolien zu etwas unförmigen Goldklumpen trans-formiert wurden ...
Besuch in einer der handwerklichen Kooperativen, in denen mit verschiedenen Produkten (hier das Spinnen und Weben von Garnen, die aus den Fasern der auf dem See wachsenden Lotusblüten gewonnen werden) zusätzliche Einnahmequellen erschlossen werden. Die hieraus gefertigten Schals und Kleidungsstücke haben zwar einen besonderen "touch", allerdings zu Preisen, die sich wohl nur Touristen leisten können ...
Impressionen aus einem der 47 Stelzendörfer am und im See : seit Kurzem werden immerhin die mensch-lichen Fäkalien separat gesammelt und in den Gärten als Dünger eingesetzt - schliesslich dient das See-wasser ja auch einigen weiteren Bedürfnissen ...
Die "Schwimmenden Gärten" erstrecken sich über etliche Kilometer, angebaut werden diverse Gemüse-sorten, u.a. stammt mehr als die Hälfte der in Myanmar verzehrten Tomaten von diesem See !
Und nein, hier werden die Fische nicht erschlagen, sondern die Schläge mit den Stakestangen sollen sie in die Netze treiben - Fischen für unasi-atisch Ungeduldige ...
Paralleles Arbeitsfeld : das Ernten von Algen als Humusbildner und Dünger für die "Schwimmenden Gärten" -
voll ist das Boot erst, wenn als Frei-bord eine Daumenbreite verbleibt !
Die "Stakestangen" werden hier übrigens in einer ganz bestimmten Methodik gefusshabt:
Während ein Bein auf der Bootsspitze balanziert, umklammert das andere die Stange und der Fischer erzeugt mit diesem sowie einer Hand den Vortrieb, so dass die zweite Hand für z.B. Angeln frei bleibt. Wäre vielleicht ein lukratives Geschäftsmodell, für Touris einen Einführungskurs in diese Technik anzubieten - mit versteckter Kamera !
Die kurioseste Begegnung bereits nach wenigen Metern auf dem See : die akrobatisch "tanzenden" Fischer, die für eine kleine Anerkennung mit ihren Reusen jonglieren - und wie zum Beweis, dass sie ihren Lebensunterhalt nicht nur mit Faxen machen für Touris erarbeiten, hält einer einen Demo-Fisch in die Linse, dessen Alter allerdings nicht definierbar ist ... Und dann gibt es doch auch noch "richtige" Fischer !
Die erste von Frau Hurz durchgesetzte Änderung unseres Reiseplans führt uns vorgezogen und mit Bootstour zum Inlay-See, einem hinsichtlich der hydraulischen Wechsel-bedingungen ähnlichen, aber bzgl. der Wasserstandsschwankungen nicht ganz so extremen Gewässer wie der schon beschrie-bene Tonle-Sap-See in Kambodscha.
Kleine Absurdität am Rande : Nay Pyi Daw, der (ähnlich wie Brasilia) als Retortenstadt aus dem Boden gestampfte neue Regierungssitz -
mit einer 22 Spuren breiten Paradestrasse, aus deren Material man wohl sinnvoller etliche Kilo-meter maroder Strassen und Brücken hätte erneuern können !
 ... und rund um die zentrale Stupa spezielle Ecken für alle Tage der Woche, jede mit kleinen Buddha- und Tierstatuen versehen. Man muss nun nur noch anhand seiner buddhistisch-astrologischen Daten "seinen" persönlichen Wochen-tag bestimmen und schon kann man durch Begiessen "seines" Tagesbuddhas Glück, Gesundheit, Reichtum und was auch immer sonst noch gedeihen lassen.
Und natürlich hat auch Myanmar seine Tempel und Pagoden : hier bei Yangon die Shwedagon-Pagode mit zahllosen Stupas und Buddha-Figuren ...
Pflichtelement einer Myanmar - Reise : ein Abstecher in die frühere Hauptstadt Yangon.
Neben ein paar leise verfallenden Relikten der Kolonialzeit eine typisch asiatisch wild und unge-ordnet wuchernde Grossstadt - auch hier bekommt man irgend-wann ein anderes Verständnis von den Segnungen eines kompetenten Stadtplanungsamtes, wenn man sich denn andererseits, wieder zurück in der Heimat, über klein-karierte Bauauflagen aufregen wird. - Charmante Abwechslung : der Besuch des entlang einer der Hauptverkehrsachsen allabendlich aufgebauten Nachtmarktes mit unzähligen "Fressständen", an denen in unglaublicher Bandbreite gekocht und gebrutzelt wird - mit Angeboten von scharf ge-würzten Gemüsespiesschen über Undefinierbares bis Hummer !
Tja, der Goldene Felsen : von zahl-reichen Fabelgeschichten umwobenes Heiligtum, zu dem täglich tausende Gläubige in offenen "Bussen" über eine nur für diese zugelassene, steile Serpentinenstrasse hochgekarrt wer-den, bzgl. des religiösen Magnetismus wohl am ehesten vergleichbar mit Lourdes, alle 2-3 Jahre aufs Neue "vergoldet" - aber ohne Zweifel ein hübsches, weithin leuchtendes  land-schaftsgestalterisches Element ...
Und wo wir gerade mal wieder beim Thema Essen sind : die obige Tafel für 4 Personen in einem der besseren Überland-"Busbahnhöfe" für zehn Euro, schmackhafte Snacks für ein paar Cent am Rande des Pilgerwegs zum "Golden Rock", unserem ersten Etappenziel, da fällt auch leicht was für die Essen sammelnden Mönche ab ...
Das kann je nach Charakter der Begleiter natürlich so oder anders ausgehen, aber wir haben mal wieder Glück : Soey, unseren guide (rechts am Tisch), haben wir durch zahlreiche mails im Vorfeld als praxisnahen, unkomplizierten Organisator einschätzen können und Toe, unser "Mr. Officer", ist mit ihm auf Basis mehrerer gemeinsam abge-wickelter Touren freundschaftlich verbunden und erweist sich als zu-gänglich und flexibel : unabdingbare Wesensmerkmale, um mit Frau Hurz konfliktfreie 2 Wochen in einem Fahrzeug zu überstehen ...
Die ersten Kilometer in Myanmar, dem früheren Burma oder Birma : eines der ärmsten Länder Südost-Asiens, trotz eines zaghaften Übergangs hin zu de-mokratischen Srukturen immer noch von militärischen Macht- und Clique-strukturen geprägt und weiterhin auch beherrscht, was sich letztendlich auch in den restriktiven Reisebedingungen niederschlägt : "Individuelles" Reisen mit eigenem Fahrzeug nur entlang einer zuvor zu genehmigenden Route und in Be-gleitung eines Tourguides sowie eines "Liaison Officers", der im Auftrag des Militärs darüber wacht, dass nicht vom Plan abgewichen wird, Übernachtung nur in Hotels und Transport der Begleiter entweder in unserem truck oder in einem von uns zusätzlich zu bezahlenden Begleitfahrzeug ...
Die Ausreise aus Thailand bei Mae Sot verlief erfreulich unspektakulär : "nur" eine Stunde hartnäckige Diskussion darüber, warum wir das eigentlich erforderliche Spezial-Permit nicht haben, trotzdem und noch dazu mit dem vom thailändischen Zoll (mit unserer tatkräftigen Unterstützung) offiziell gestempelten Carnet de Passage im Lande sind, uns somit vollständig und unschuldig im Recht fühlen und jeglichen Aufstand überhaupt nicht nachvollziehen können ! Mit diesem (natürlich von der diplomatiefähigeren Frau Hurz) freundlich, aber beharrlich vorgetragenen, den Grenzbetrieb mit der Zeit dann doch hinreichend störenden Grundtenor gelingt es, die Dame am Schalter irgendwann mürbe zu quatschen und wir kommen ohne jegliche disziplinarische Massnahmen (die bei anderen Reisenden bereits von Geldbußen bis "Zurück zum Einreisegrenzübergang" reichten) raus. Auf der Brücke hin zur Grenzstation von Myanmar kommt uns bereits unser Guide zu Fuss entgegen, der unsere Situation natürlich en detail kannte und sich ob unserer von ihm so nicht erwarteten Verspätung doch allmählich Sorgen machte - immerhin hatte er schon einige Auslagen getätigt und bislang von uns noch keinerlei Anzahlung erhalten ! Schliesslich wusste ja vorab keiner, wie sich unsere Ausreise abspielen würde ...
Durch Burma - unter Aufsicht !